@Matthias
Matthias hat geschrieben:
Die wichtigste Erkenntnis hast du herausgearbeitet.
Du stolperst über den Punkt des Verlierers und Gewinners einer Diskussion.
Dabei ist es eigentlich eine Position, die du ablehnst, da es dir um die Sache ansich geht und nicht um deine Selbstdarstellung.
In der Tat, wer möchte das aber nicht? Das Problem stellt meistens das Umfeld dar, da dieses, den "Gewinner" hochjubelt. Das zwingt den Menschen oftmals dazu mit aller Macht der "Gewinner"
der Diskussion zu sein. Obwohl es dem Menschen mehr Stärke abverlangt, ein guter "Verlierer" zu sein. Erst hier erkennt man die wahre Stärke eines Menschen!
Matthias hat geschrieben:
Persönliche halte ich es für wichtig, daß diese Gesellschaft generell lernt, keine Streitgespräche zu führen, sondern Argumente auf gleicher Augenhöhe und vor allem mit Respekt der anderen Person gegenüber vorträgt.
Ja, genauso stelle ich es mir vor. Derartige Gespräche sind auch mit vielen Menschen machbar, aber es werden immer weniger.
Ich denke, dass dies ein schwerwiegendes menschliches Problem ist. Vorallem bei der heutigen Jugend sieht es ganz traurig aus.
Wie will man Probleme lösen, wenn man nicht durch Rede und Widerrede zur Wahrheit gelangen kann?
Wer nimmt sich heute noch die Zeit? Da stoße ich gleich auf das nächste Problem. Menschen tauschen sich immer mehr virtuell aus, sie gehen nicht mehr zu einer nahestehenden Person, sondern vertrauen sich einer fremden Person an!
Welche Folgen hat das? Nur positiv oder auch negativ?
Matthias hat geschrieben:
Nur in einem solchen Umfeld gelingt es dir, daß sich Personen, die normalerweise die "Verlierer" sind, getrauen ihre Meinung vorzutragen.
Ich denke ich möchte auf die Verlierer und Gewinner im Netz stoßen.
Ich möchte auf Leute treffen, die mehr Wissen als ich, bzw. meine fehlenden Wissenslücken in einer fairen Diskussion ausdiskutieren.
Matthias hat geschrieben:
Jedes vorgetragene Argument ist aber wichtig, weil es eine Anregung ist, die eigene Meinung "zu verbessern".
Nicht jedes Argument.
Matthias hat geschrieben:
Am Ende hast du die beste und ausgereifteste Meinung.
Ich strebe an Zusammenhänge zu erkennen und nicht grundsätzlich, die ausgereifteste Meinung zu haben, denn mein Ziel ist es nicht, jeden im Reden überlegen zu sein, sondern bestenfalls zu überzeugen durch mein Interesse an der Sache. Über jemanden zu stehen und sich daran zu ergötzen ist mir zu primitiv.
Matthias hat geschrieben:
Dabei schadest es auch nicht, andere Meinungen einfach zu tolerieren.
Naja, mit der Toleranz ist das wieder so eine Sache. Kommt darauf an, WIE die Meinung des anderen ausfällt.
Kannst Du eine Meinung tolerieren, die menschenverachtend ist?
Kannst Du tolerieren, dass Dein bester Freund der Meinung ist, er müsste Dir Deine Freundin ausspannen?
Kannst Du akzeptieren, wenn Dein Chef der Meinung ist, Dir das Gehalt zu kürzen?
Damit will ich sagen, dass Toleranz sehr gern in Mund genommen wird, sie aber oftmals nicht
in aller Konsequenz durchgeführt wird bzw. durchgeführt werden kann!
Wenn wir schreiben, wie tolerant wir sind, heißt das noch nicht das wir diese leben!
Matthias hat geschrieben:
Eine Diskussion wird in der Regel nicht damit enden, daß alle am Ende der gleichen Meinung sind.
Nein, nicht vollkommen, aber sicher in einigen Punkten.
Matthias hat geschrieben:
Das verleiht dir die Fähigkeit, jederzeit auch deine Meinung korrigieren zu können, falls es doch nicht so läuft wie gedacht.
Wie das kann ich jetzt nicht nachvollziehen? Wenn was nicht so läuft?
Du hälst es für eine Fähigkeit, die Fahne nach dem Wind zu hängen, wenn der Verlauf einer Diskussion einem nicht passt? Oder wie? Erklär mal, wie Du das meinst!
Matthias hat geschrieben:
Deswegen glaube ich auch nicht, daß Entscheidungen, die auf der Grundlage von Macht erfolgen, dauerhaft erfolgreich sind, da sie auf Informationsdefiziten beruhen und somit tendenziell eine höhere Fehlerquote aufweisen.
Wenn ich jemand meine Position aufzwinge, habe ich natürlich nicht überzeugt.
Von welcher Fehlerquote redest Du?
Der Satz ist mir zu abstrakt.