Dann mache ich doch einmal den Anfang in diesem neuen Forum und was läge näher für Liberty-City, als mit der Stadt zu beginnen, in der mit der Mainzer Republik von März 1793 bis Juli 1793 das leider kurzlebige, aber erste, auf bürgerlich-demokratischen Grundsätzen beruhende Staatswesen auf heutigem deutschen Boden entstand - Mainz!
http://de.wikipedia.org/wiki/Mainzer_RepublikDie Stadt Mainz ist römischen Ursprungs und kann auf eine über 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Als römisches Legionslager Mogontiacum gegründet, war die Stadt später Hauptstadt der Provinz Germania Superior und von 780/82 bis 1803 Erzbischofssitz.
Ihre Blüte erlebte die Stadt in der Zeit von 1244–1462 als sie Freie Stadt war. Danach wurde die Geschichte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts durch die Kurfürsten und Erzbischöfe von Mainz bestimmt, die in der Stadt residierten. Nach dem Ende dieser Ära verlor Mainz in der Zeit als Bundesfestung weitgehend seine Bedeutung. 1950 wurde Mainz Landeshauptstadt des Landes Rheinland-Pfalz.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Stadt_MainzDer berühmtestes Sohn der Stadt Mainz ist unbestritten Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg (* um 1400 in Mainz; † 3. Februar 1468 ebenda), der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Metall-Lettern (Mobilletterndruck) in Europa und der Druckerpresse.
http://www.gutenberg.de/Hier im Holzturm wurde der berüchtigte Hunsrückräuber Johannes Bückler, genannt Schinderhannes im Juni 1803 inhaftiert, bevor man ihn am 21. November 1803 vor den Stadttoren von Mainz, im heutigen Stadtpark durch die Guillotine hinrichtete.
Am 27. Februar 1945 flogen 435 Bomber der britischen Royal Air Force einen Angriff auf die Stadt Mainz. Zwischen 16:29 Uhr und 16:45 Uhr wurden 1.500 Tonnen Bomben abgeworfen. Die Bomben trafen weite Teile der Neustadt. Die 1942 bombardierte Altstadt wurde nicht getroffen. Ein starker Feuersturm breitete sich über eine große Fläche aus. Auch Weisenau, Gustavsburg und Bischofsheim wurden schwer getroffen. Verbranntes war laut Augenzeugenberichten bis nach Gonsenheim geflogen. Zusammen mit diesem Angriff wurde im 2. Weltkrieg rund 80 Prozent von Mainz zerstört.
http://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_MainzDas zerstörte Mainz, hier die Strasse Am Brand, im Hintergrund der Dom, aufgenommen in den Tagen nach dem 27. Februar 1945.
Der Wiederaufbau nach dem Krieg verlief sehr schleppend. Während Städte wie Frankfurt am Main längst wiederaufgebaut waren, gab es in Mainz nur unkoordinierte Einzelaktionen. Dies lag unter anderem daran, dass die Franzosen Mainz zu einer Modellstadt ausbauen wollten (siehe: Marcel Lods, Mainz, modernste Stadt der Welt). Das allererste Interesse der Einheimischen galt der Wiederherstellung von Wohnraum. Dem entgegen stand auch nach dem Scheitern der Modellstadt-Pläne die Initiative der Franzosen (Gründung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Erhebung von Mainz zur Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, auch die frühe Wiederaufnahme der Mainzer Fastnacht), die der Stadt entscheidende Impulse für die positive spätere Entwicklung nach dem Krieg gab. Erst der May-Plan von 1958 ließ einen geregelten Wiederaufbau zu. Zur Zweitausendjahrfeier 1962 war die Stadt weitgehend neuaufgebaut. Um 1970 gab es aber noch vereinzelt Ruinen. 1950 wurde Mainz Hauptstadt des neuen Rheinland-Pfalz und ab 1963 Sitz des neuen ZDF.
Auch Mainz blieb von den klassischen Bausünden der Nachkriegszeit nicht verschont.
Aber auch die Kunst zog wieder in die Stadt ein.
Einzigartig sind die Chorfenster der Stephanskirche. Als einzige Kirche in Deutschland besitzt Sie blau leuchtende Glasfenster des jüdischen Künstlers Marc Chagall (1887 - 1985). Bis zu seinem Tod 1985 schuf Marc Chagall insgesamt neun Fenster in verschiedenen Blautönen, die den Innenraum der Kirche in blaues Licht versetzen. Eines der bekanntesten Motive ist die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Hergestellt wurden die Fenster von Marc Chagall im Glas-Atelier Simon Marq, das für seine Zusammenarbeit mit vielen zeitgenössischen Künstlern bekannt ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/St._Stephan_(Mainz)Der am 8. April 1965 zum Oberbürgermeister gewählte Jockel Fuchs führte den Aufbau-Kurs seines Vorgängers Franz Stein weiter: Er schuf die Voraussetzungen für die Ansiedelung des Hilton Hotels am Rhein und holte 1965/66 den Computer-Konzern IBM nach Mainz. Allein dies brachte der Stadt 3.000 Arbeitsplätze. Zudem nahmen Zuwanderung und Gewerbesteueraufkommen sprunghaft zu. Die rasche Zuwanderung führte automatisch zur Ausweitung der Stadt über ihre bisherigen Grenzen. Noch heute sind in den Außenbezirken die Bauten der Ansiedlungen aus den 60er Jahren zu sehen, allerdings auch in der Innenstadt, was damals wie heute von Städtebauern heftig kritisiert wurde. Am 8. Juni 1969 erfolgte dann die schon erwähnte Eingemeindung mit Hilfe der von der CDU-Landesregierung unter Helmut Kohl beschlossenen Gebietsreform. Nicht zuletzt sahen die Kommunalpolitiker der Stadt darin einen legitimen Ersatz für die verlorenen rechtsrheinischen Gebiete, während die Verantwortlichen und die Bürger der eingemeindeten Gebiete nicht sonderlich begeistert waren. Die Eingemeindungen verdoppelten das Stadtgebiet auf nun 9564 Hektar und eröffneten so Perspektiven, aus denen die Stadt heute noch schöpft.
Bekannt ist auch das so genannte „Mainzer Modell“, was im Kern bedeutete, dass es in vielen Themengebieten keine wirkliche Opposition gab, sondern dass sich die Kommunalpolitiker gemeinsam für gleiche Ziele einsetzten.Eine Besonderheit des Mainzer Stadtbilds sind seit 1853 die Straßenschilder: „Rote“ Straßen verlaufen vorwiegend in Richtung auf den Rhein zu (in den südlichen Stadtteilen und in der Innenstadt ist das die West-Ost-Richtung, in Mombach aufgrund des nach Westen biegenden Flussverlaufs dann schon eher Süd-Nord), während Straßen parallel zum Rhein mit „blauen“ Straßenschildern versehen werden. Dabei steigen die Hausnummern in den Straßen mit roten Schildern in Richtung Rhein, in den Straßen mit blauen Schildern mit der Flussrichtung des Rheins, jeweils gerade Zahlen links und ungerade rechts. Die Anregung dazu gab bereits 1849 Josef Anschel durch einen Antrag auf Umänderung der Häusernummern, bei der er ebenfalls den einheitlichen Verlauf der Hausnummern vorschlug [14]. Kleinere Straßen, insbesondere in den vom Rhein weiter entfernt liegenden Ortsteilen, sind mit weißen Schildern versehen.
Heute erinnern nur noch einige wenige als Denkmäler erhaltene Ruinen an die Zerstörung durch den 2. Weltkrieg, Mainz ist wieder eine blühende Stadt.
Und sogar der Fußball ist "erstklassig" geworden, der Mainzer "Karnevalsverein" mit seinen friedlichen und kreativen Fans ist in der ganzen Republik bekannt und (fast) überall beliebt - wenn nicht gerade DORT gewonnen wird.
Zum Abschluss möchte ich folgenden Link als kleinen Rundgang durch Mainz empfehlen.
http://www.cityalbum.de/germany/rundgaenge/mainz0001.htmLiebe Grüße an alle Bürger von Liberty-City und denen die wirklich alles durchgelesen haben meinen Dank für die Geduld.
Peter