Lange genug wurden diese Länder durch diktatorische Machthaber, die der „Westen“ unterstützt hat, unterdrückt. Nach und nach versuchen sie sich aus der Unterjochung zu befreien. Den USA und sicher auch seinen Verbündeten dürfte dies ganz und gar nicht gefallen, denn Ägypten stand auch für eine gewisse politische Stabilität – zum Vorteil des Westens und auf Kosten der Menschen dort. Tatsächlich besteht in solchen Ländern immer wieder die Gefahr, dass die neuen Machthaber keinen Deut besser als die Alten sind; zu gut sind uns allen noch die auf den Schah folgenden Ayatollahs in Erinnerung.
Wir können von hier aus nur hoffen, dass die Demonstrationen weitgehend gewaltfrei bleiben und es den Tauben in Volk und Widerstand geling, den Falken Mubarak zum Abdanken zu bewegen. Wirklich glauben mag ich nicht daran.
Der Widerstand scheint aber dennoch ein wenig anders zu laufen als man es von Ländern mit großem Anteil an Muslime gewohnt ist. Die Bewegung kommt aus der Jugend heraus, hat sich in großen Teilen über das Internet (Facebook) formiert und wird – im Moment noch – rein gar nicht von deren Islamischen Brüdern gesteuert.
Hier erleben wir im Augenblick die gewaltige und nicht zu unterschätzende Wirkung von sozialen Netzwerken.
_________________ Wenn alle Leute nur dann redeten, wenn sie etwas zu sagen haben, würden die Menschen sehr bald den Gebrauch der Sprache verlieren. William Somerset Maugham
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