TillEulenspiegel hat geschrieben:
Till hat geschrieben:
Hehe, die bunte Vorstellung des gesamten Kirchenkreises dort vorbeilaufend........ich schrei mich weg........würde mich erinnern an ....HARE CRISHNA.
Die Kirche ist überholt, sie gehört einfach WEG - wir haben Grundgesetz, Mediziner, wir haben Sozialarbeiter und wir haben eine breit aufgeklärte Bevölkerung!
Sire, geben Sie Gedankenfreiheit. Schiller
Da es Menschen gibt, die an Gott und die Kirche glauben, sollte Deine Forderung weniger ultimativ sein. Du kannst es für Dich persönlich so postulieren, aber nicht für einen anderen Menschen.
Die Gedankenfreiheit ist auch mir das Wichtigste, deshalb soll jeder sagen, wovon er auch wirklich im Innersten überzeugt ist, wenn er eine solche Überzeugung überhaupt spürt und hat, denn das entspricht der inneren Freiheit der Gedanken, es ist die äußere Meinungsfreiheit.
Die Kirche ist im Humanitären Bereich schon auch wichtig und hat kulturelle Aufgaben, über den jeweiligen Ritus hinaus. Die vielen Fehler der Kirche sollten nicht übersehen werden, aber die Abschaffung der Kirche als Institution war ja stets eine Forderung der Linken aller Richtungen, der Kommunisten, und deshalb ist sie mir bekannt.
Ich sehe immer noch die drei früheren Weltgefahren, die als Weltgefahren nur neu übersetzt werden müssen:
Katholizismus, Amerikanismus und Bolschewismus.
Für Katholizismus stehen abstrakt übersetzt die Denkverbote.
Für den Amerikanismus steht die Knopfdruck-Automatkik des Selbstverständlichen der Technik, welche die Bequemlichkeit befördert und das eigene Denken träge macht.
Für den Bolschewismus steht die Unterordnung des eigenen Denkens unter so etwas wie die Parteiraison, da wird der einzelne Mensch nicht mehr in Würde als Persönlichkeit mit geistigen Impulsen wahrgenommen.
Drei Gefahren, darin jeweils unterzugehen. Im Denkverbot, im komfortablen Nichtsmehrdenken (Denkfaulheit) und im Erlebnis, dass man sich unterordnet und aufgibt, weil einem das Denken vorgegeben wird. Das ist bahnbrechend, diese drei Gefahren des Denkens zu unterschätzen und dadurch einer oder mehrerer Gefahren der Entwicklung eines sich höher entwickeln sollenden Menschens zu erliegen. Richtig, die Forderung des Geistes lautet Höherentwicklung und durch Wissen sich selbst, Leben und Welt verstehen zu lernen. Die Foderung der Natur ist auf die Gesundheit und das irdische Glück beschränkt, wozu Ernährung, Schlafen und wenn möglich ein gesundes Triebleben gehört, mit allem, was dazu gehört.
Ich bin mir klar, dass das nicht jeder so verstehen wird und dass es daher zu anderen "Ansichten" kommen wird. Nicht jeden Tag habe ich den Nerv, so lange zu schreiben, bis jeder alles in allen Details dann auch nachvollziehen kann. Aber ich stehe gern Rede und Antwort.
Es gibt viele Dinge, die man abschaffen muss und in solchen Breichen lohnt sich die Forderung. Abschaffung der Todesstrafe, dort, wo sie noch praktiziert wird. Der Wunsch nach Abschaffung von Kirchen ist ein Wunsch nach Abschaffung von Organisationen und Vereinigungen. Das ist so, als fordere man die Abschaffung der Administration. Dann schon eher die ebenfalls ziemlich schwer zu realisierende und eher romantisch kindliche Forderung nach Abschaffung des Bürokratismus. Schafft ihn ab, mit allen "Ismen". Menschliche Vereinigungen in Sachen Glaubensfreiheit sind nicht abschaffbar, auch nicht die Organisationen die natürlich einen verwaltungsmäßigen Wasserkopf darstellen. Schafft man die eine Organisation ab, kommt die andere, wie soll denn gleichempfundener Glaube von Milliarden Menschen organisiert sein und werden, wenn man den Glauben selbst zwar nicht abschaffen will, aber die Organisationen doch? Man trenne das mal.
Letzten Endes ist auch "Kirche" nur ein Name, schafft man das ab, was der ganze Name meint, also schafft man es wirklich ab, würde sofort eine oder mehrere Organisationen entstehen, die den Glauben erneut eben im wahrsten Sinne des Wortes organisieren würden. Solange es Glauben gibt, gibt es Dachorganisationen des Glaubens, die Forderung nach Abschaffung der Kirche finde ich interessant, wer aber den Glauben erhalten und befürworten will und so etwas wie Kirche oder Kirchen, mit Gemeinden und Kirchenvertretern und allem was dazu gehört, abschaffen will, der wird an dem menschlichen Bedürfnis nach Organisation scheitern. Wenn auch nur Hunderte Ähnliches oder Gleiches wollen, muss es eine Organisation geben und wenn das Tausende, Hundertausende und Millionen oder Milliarden wollen, erst recht.
Radikale würden sagen, schafft Kirche und Glauben ab. So seltsam es klingt, es wäre leichter als Kirchen abzuschaffen und den Glauben belassen. Was für eine einsame und verwirrte Sache wäre denn das, wenn Milliarden glauben würden und jeder glaubte an etwas anderes für sich im stillen Kämmerlein? Nun gut, ich lasse den Gedanken freien Lauf, wer glaubt dies wäre gut und wünschenswert, der hat eben eine ganz andere Vorstellung von dem, was Glauben ist. Es gibt ja genug Leute, die heute verkünden, der Glaube sei Privatsache. Im Innersten sind jedermanns Gedanken frei. Aber der Glaube als Privatsache ist ein großer und wie ich meine schrecklicher Irrweg. Privatsache hieße dann auch, privat seine ganz persönlichen Glaubensinhalte zurecht zu legen, dann hätten wir nicht die Kirche abgeschafft - nein, dann hätten wir Millionen und Abermillionen, eben Milliarden von Kirchen in den Köpfen einzelner Menschen.
Dann, in diesem Falle stimme ich zu, dann müsste man schleunigst die Kirchen abschaffen.
LG Benni^^