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Matthias
 Betreff des Beitrags: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 24. Apr 2010, 21:19 
lautet die heutige Überschrift von Deutschlands beliebtester Tageszeitung.

Nachdem gestern Griechenland offiziell eine Hilfegesuch an den IWF und die Europäische Uninon schickte, geht ein Aufruhr durch das Land.
Es ist Wahlkampf und nun geht es um die Kunst, die Wähler hinter sich zu scharen.
Kein Geld für Griechenland tönt es weit und breit.
Wer soll das alles zahlen?

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Andreas Pinkwart griff Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) scharf an: "Wer Griechenland Milliarden an Hilfen in Aussicht stellt und sich dann vor die deutschen Arbeitnehmer und die kleinen Betriebe stellt und sagt, für euch ist kein Geld zur Entlastung da, der schlägt den Bürgern ins Gesicht."
Nachdem Schäuble noch vor 2 Tage verkündete, Griechenland werde die Hilfe nicht abrufen, muß er nun zurückrudern und hat für Montag die ersten Sitzungen einberufen.
Die CSU legt Griechenland den Austritt aus der Währungsunion nahe.
Nachdem Frau Merkel zunächst jegliche Hilfe abgelehnt hat, stellt sie nun harte Bedingungen.
SPD Oppermann griff wieder einmal in die Textbausteinkiste und verkündete, die Regierung "stünde vor einem Scherbenhaufen".
Wahlkämpfer Rüttgers stellte fest "Direkte Finanzhilfen aus dem Bundeshaushalt kommen nicht infrage – erst recht nicht aus Landeshaushalten".
Recht hat er, da dies eh nie zur Diskussion stand.
Die Grünen fordern die privaten Gläuber, also die Banken, mit in die Finanzierung einzubeziehen.
Die Linke fordert die deutschen Banken in die Pflicht zu nehmen und mit der "Regulierung" der Finanzmärkte zu beginnen.

Wunderschöner Populismus, aber leider alles Wirtschafts-Käse.
Es stellt sich wirklich die Frage, welche Wirtschaftspfeifen im Deutschen Bundestag sitzen.

Fakt ist:
Die EU wird Griechenland in diesem Jahr einen Kredit bis zu 30 Mrd. EUR zur Verfügung stellen. Der IWF könnte weitere 15 Mrd. EUR zuschießen.
Deutschland stellt aufgrund seines EZB-Anteils 8,4 Mrd EUR Kredit zur Verfügung.
Abgewickelt wird es über die KfW.
Deutschland bekommt für den Kredit 5% Zinsen und holt sich den Kredit selbst am Kreditmarkt für 3.1% Zinsen.

Die KfW und damit der Steurzahler verdient dadurch 1,9% pro Jahr.
Das ist die Prämie für einen etwaigen Ausfall von Zinszahlungen oder der Insolvenz Griechenlands.
Da aber nicht alle Länder der EZB die günstigen Kreditzinsen von Deutschland am Kreditmarkt bekommen, wäre es ökonomisch sinnvoll gewesen, wenn Deutschland einen höheren Anteil ! übernommen hätte.
Für Länder wie Portugal, Irland, Spanien und Italien wird die Hilfe sonst zur Belastung und sie sind die nächsten, die destabilisiert werden.
Die schadet am Ende auch dem deutschen Steuerzahler.

Die Griechenland-Krise sichert aber auch Arbeitsplätze in Deutschland und führt zu höheren Steuereinnahmen.
Die USA sind an einer Abwertung ihres Dollars interessiert, um sich zu entschulden.
Dazu überfluten sie Märkte mit Geld und niedrigen Zinsen, um sich zu entschulden.
Der Euro stieg daraufhin bis ca. 1,60 US-Dollar für einen Euro.
Derzeit ist der Kurs aber aufgrund der Griechenland-Krise bei ca. 1,33 US-Dollar für einen EUR.
Ein verkaufter BMW in den USA, im Nahen Osten oder in China im Wert von 50.000 EUR spült dadurch 10.000 EUR mehr in die Kasse und sichert Arbeitsplätze in Deutschland.
Dafür muß allerdings an der Tankstelle etwas mehr bezahlt werden.
Da aber deutlich mehr exportiert als importiert wird, ist der Effekt positiv.

Wird das Ganze noch mit einer 3-monatigen Steueramnestie für Griechen verbunden. während der die EU EU-Steuerprüfer für Griechenland ausbilden würde, hätte das Ganze Hand und Fuß und Griechenland wäre zu retten.
Danach sieht es aber aufgrund mangelnder Wirtschaftskenntnisse im Deutschen Bundestag nicht aus.

Solange die Politik in Deutschland an Haß, Neid und Meinungsumfragen ausgerichtet wird, erscheint eine sinnvolle Lösung der ökonomischen Probleme unwahrscheinlich.


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TillEulenspiegel
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 24. Apr 2010, 23:05 
Wie machen sich Politiker bekannt und beliebt?
Durch populistische Äußerungen, die dem Volk gefallen und Stimmen bringen.
Muß ein Politiker etwas von seinem Fach verstehen?
Nein. Dazu sind die Staatssekretäre und das niedere Volk da.
Haben wir je Politiker gehabt, die was von ihrem Fach verstanden?
Ja, nur ist es lange her. Ludwig Erhard z.B. hatte Betriebswirtschaftslehre und Soziologie studiert.
Was will das Volk heute hören?
Unser Geld muß in Deutschland bleiben.
Was sagen uns Politiker?
Was Stimmen bringt.
Da capo al fine ;)

Traurig, traurig.


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Till
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: So 25. Apr 2010, 15:53 
TillEulenspiegel hat geschrieben:
..
Ja, nur ist es lange her. Ludwig Erhard z.B. hatte Betriebswirtschaftslehre und Soziologie studiert.
...
Da capo al fine ;)

Traurig, traurig.


Genau was ich denke. Bis auf eines: Die Betriebswirtschaftslehre und auch die Soziologie von damals ist in keiner Weise mit der heutigen zu vergleichen. Die Erkenntnisse und die Evaluierung falscher "Theorien" unterscheidet die beiden sachinhaltlich: Beide zählen zu den Geisteswissenschaften - und die, sind das GEGENTEIL von Natur-Wissenschaften. Es werden immer "gängige" neue Theorien "gehandelt" - mit meist "befristetem" Haltbarkeitsdatum.

GLG


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Matthias
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: So 25. Apr 2010, 16:13 
Till hat geschrieben:
TillEulenspiegel hat geschrieben:
..
Ja, nur ist es lange her. Ludwig Erhard z.B. hatte Betriebswirtschaftslehre und Soziologie studiert.
...
Da capo al fine ;)

Traurig, traurig.


Genau was ich denke. Bis auf eines: Die Betriebswirtschaftslehre und auch die Soziologie von damals ist in keiner Weise mit der heutigen zu vergleichen. Die Erkenntnisse und die Evaluierung falscher "Theorien" unterscheidet die beiden sachinhaltlich: Beide zählen zu den Geisteswissenschaften - und die, sind das GEGENTEIL von Natur-Wissenschaften. Es werden immer "gängige" neue Theorien "gehandelt" - mit meist "befristetem" Haltbarkeitsdatum.

GLG


Das liegt an den vielfältigen Einflußfaktoren, allerdings werden die meisten Theorien durch statistische Verfahren belegt oder widerlegt.
Es gibt da inzwischen schon ein ordentliches Grundgerüst und Erfahrungen aus der Vergangenheit.
Allerdings haben die Ideologen einen nicht zu unterschätzenden Einfluß.
Populismus findet solange Zulauf, bis der Schaden sichtbar eintritt und die Vernunft einkehrt.
Die Menschen sind vernünftiger als der Populist glaubt, denn es gilt die alte ökonomische Grundweisheit "sich regen bringt segen".


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Miamicool
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 26. Apr 2010, 11:03 
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Denkt nicht an den Griechen, ich bin auch mit 5 Millionen zufrieden. :lol:

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Sie ist ein Zeichen von Weisheit und lautet: 'Ich weiß es nicht!'.
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Till
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 26. Apr 2010, 14:06 
Miamicool hat geschrieben:
Denkt nicht an den Griechen, ich bin auch mit 5 Millionen zufrieden. :lol:

:P


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Matthias
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 26. Apr 2010, 16:03 
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Miamicool
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 26. Apr 2010, 23:11 
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Matthias hat geschrieben:
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Mit 500.000 von diesen Münzen bin ich auch zufrieden. :D

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Matthias
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 26. Apr 2010, 23:21 
Da hättest du nur während der Olympischen Spiele 500.000 Burger beim McDonald in Athen essen müssen.
Da gab es die. :idea:

Eine Sonderprägung mit griechischem Pleitegeier wäre aber eine nette Idee 100 oder 200 Millionen einzunehmen, da die dann eh nicht lange im Umlauf wären. :idea:


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Miamicool
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 26. Apr 2010, 23:48 
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Da hat mal einer erzählt /war vorher mit DM):
Wie macht man den Euro wertvoller?
Mann macht zwei löcher und verkauft diese als Knöpfe für 1,20 Euro. :lol:

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Matthias
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Di 27. Apr 2010, 20:07 
Es ist doch immer wieder toll, wer wann was bemerkt.
Deutschland ist nicht mehr zu retten.
Zuviele Tiefflieger.
An die Wahlkämpfer:


Eine Umschuldung fordert auch der CSU-Finanzexperte Hans Michelbach, der großspurig eine internationale Gläubigerkonferenz einberufen möchte. Und in diesem Zusammenhang natürlich auch erwähnt, dass die Finanzbranche bei der Rettung des hellenischen Schuldenstaats ihren Beitrag leisten müsse. Auch der nordrhein-westfälische CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers findet, es müsse genau geschaut werden, "wer die Zeche bezahlt". Er will die Banken ebenfalls für Griechenland zur Kasse bitten. Ein Wunsch, den trotz der anstehenden Landtagswahl selbst SPD-Chef Frank-Walter Steinmeier unterstützt.

Die Botschaft der Politiker ist klar: Diejenigen, die sich mit griechischen Staatsanleihen verzockt haben, sollen nun auch die Kosten tragen.

Doch dem wohlklingenden Appell liegt zumindest teilweise eine Milchmädchenrechnung zugrunde. Denn in Deutschland haben nach jetzigem Kenntnisstand ausgerechnet die Banken viele Griechenland-Papiere in ihren Büchern, die dem Staat ganz oder teilweise gehören: Die Hypo Real Estate (HRE) und die Commerzbank.

Die HRE - die mittlerweile Deutsche Pfandbriefbank heißt und mit rund 100 Milliarden Euro gestützt wird - kam zum 31.12.2009 auf ein Volumen von 7,9 Milliarden Euro an griechischen Staatsbonds. Bei der Commerzbank sind es etwa drei Milliarden. Auch einige Landesbanken sind betroffen. Bei der BayernLB etwa sprechen Finanzkreise von einem Engagement in Höhe von 300 Millionen Euro.

"Euphemistische Beschreibung eines Bankrotts"

Bankenprofessor Hans-Peter Burghof warnt deshalb: Wenn etwa die HRE oder die Commerzbank große Summen abschreiben müssen, geraten sie in neue Finanzprobleme. "Dann kommt man um eine Kapitalerhöhung nicht herum. Und da die Banken dem Staat gehören, muss der das bezahlen." Sprich: Die Verluste aus den Griechenland-Geschäften würden sozialisiert, so oder so. Bei der HRE würden, je nach Wertberichtigungsbedarf, womöglich sogar neue Hilfen in Milliardenhöhe fällig, warnt Konrad Becker, Analyst von Merck Finck. Es könnte für die Regierung "billiger sein, Griechenland direkt zu helfen."


http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 59,00.html


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chillipepper
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 28. Apr 2010, 23:22 
Meine EU-Einschätzung wird auch derzeit zusehends bestärkt durch die Ereignisse, denn ich sage immer, wir brauchen nicht nur keine Türkei, wir sind leider mit 27 Staaten derzeit fast schon zu viele, zu schnell gewachsen und zu schnell in der Krise. Nach Griechenland, kommt der Rest der PIIGS (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien sind höchst gefährdet).

Ich habe das hier zum zweiten Mal gepostet, aber dabei bleibt, keine Sorge, an zwei Stellen reicht es - und hier gehört es eben einfach auch noch hin. Der andere Thread ist der, wo es um Herrn Schäuble, unseren Finanzminister und insbesondere um seine heutige Erkärung (Pressekonferenz) geht. Es geht eigentlich nur um den Euro, um Griechenland und wieder mal die EU. Um Herrn Schäuble geht's nur ganz am Rande, weil er eben zufällig unser Finanzminister ist und das ganz geschickt macht.

Die EU hat nicht gut genug geprüft bei Griechenland, das Land hätte nicht in die EZ (Eurozone) und schon gar nicht als Vollmitglied in die EU gedurft. Gott sei Dank sind keine Türken drin, das wird einigen eine Lehre sein, man wird daraus lernen.

LG Benni^^ :wave: :thumbup:


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Matthias
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 28. Apr 2010, 23:40 
Das finanzielle Problem liegt nicht in der Größe, da nicht die Gemeinschaft gefehlt hat, sondern ein Land.

Insofern ist es ganz gut, daß so ein kleines Land wie Griechenland gefehlt hat.
Ohne Griechenland hätte Deutschland, Frankreich und Italien mit ihrer Verschuldungspolitik weiter gemacht und wäre dann von niemandem zu retten gewesen.

Ob sie das kapieren steht aber auf einem anderen Blatt.


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chillipepper
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 28. Apr 2010, 23:56 
Matthias hat geschrieben:
Das finanzielle Problem liegt nicht in der Größe, da nicht die Gemeinschaft gefehlt hat, sondern ein Land.

Insofern ist es ganz gut, daß so ein kleines Land wie Griechenland gefehlt hat.
Ohne Griechenland hätte Deutschland, Frankreich und Italien mit ihrer Verschuldungspolitik weiter gemacht und wäre dann von niemandem zu retten gewesen.

Ob sie das kapieren steht aber auf einem anderen Blatt.


Italien zum Beispiel ist selbst sehr gefährdet und hoch verschuldet, auch wenn es von Anfang an und mit den Römischen Verträgen im Jahre 1957 zu den glühendsten Europa-Befürwortern neben Deutschland und Frankreich, und neben den kleinen BeNeLux-Ländern, die darin Ihre Chance sahen, gehört. Italien stellt mit den Genannten das absolute Herzstück der Europäischen Union dar. Und gerade Italien droht das Griechenland-Schicksal und die ganze EU kann noch erschüttert werden, und sie wird spätestens dann erschüttert, wenn erst die wirtschaftsstärksten Länder an die Reihe kommen, das kann noch sehr verheerend ausgehen. :shock:

Als Warnzeichen muss man das alles sehen, da hast Du vollkommen Recht. Es muss jetzt erkannt werden, was schieflief.

Europa ist aufgebläht und aufgeblasen, noch bevor der eigentliche politische Zusammenschluss erfolgen kann. :thumbdown:

LG Benni^^ :)


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chillipepper
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Do 29. Apr 2010, 00:12 
Es wird sich schon noch zeigen oder erweisen, ob der Zusammenschluss unseres erst noch final zu einenden "EUROPA" tatsächlich die heutigen 27 Staaten umfasst, oder ob aus verschiedensten Gründen, insbesondere jedoch aus wirtschaftlicher, sprich nationalökonomischer Sicht, eine politische Union zunächst nur mit den wirtschaftlich tragfähigeren und leistungsfähigeren Kernstaaten möglich sein wird.

Ich weiß, daran hat zur Zeit noch kaum einer gedacht, aber ich habe es schon immer gesagt. Europa ist total aufgeblasen und viel zu rasch wurden viel zu viele Staaten als Vollmitglied integriert, was ich für einen schweren Fehler gehalten habe und noch halte. Dennoch glaubte ich bisher, man könne dies nicht mehr zurückführen. Allerdings frage ich mich nach den neuesten Ereignissen, wieso man es nicht zurückführen können sollte, wenn man in gewisser Weise gar keine andere Möglichkeit hätte. Staaten wie die Türkei hätten also möglicherweise noch mit einer Rückführung zu rechnen, wenn sie bereits integriert worden wären. Aber die bisherigen Staaten stehen nun bereits auf dem Prüfstand. Deshalb sehe ich mich immer mehr bestätigt in meiner Auffassung, dass man sich auf die wesentliche europäische Idee zu konzentrieren habe. Noch habe ich die Hoffnung, dass es nicht nötig sein wird, sich wieder (vorübergehend oder auch für die längere Zukunft) von Vollmitgliedern der EU zu trennen. Aber an weitere Beitritte kann nur noch gedacht werden, mit Blick auf Island, wie geplant - und dann muss vor der Staatsgründung ein beherzter Mensch das Meisterstück mit der Schweiz schaffen, wobei es einerseits das beste wäre, wenn auch aus der Schweiz ein Vordenker käme, der sich diese Idee zu eigen machte, andererseits darf es auf gar keinen Fall nur aus der Schweiz kommen, sondern muss mit äußerster Macht und Kraft von einem Europäer außerhalb der Schweiz, als Ruf an die alte Confoederatio Helvetica gelangen. Das ist ein viel bedeutenderes Ereignis von weit größerer Tragweite, als man allgemein denken mag, es geht dabei auch um einen geistigen Prozess der Weltgeschichte, mehr als um Wirtschaftliches. Aber um das wirtschaftliche Mitkommen oder Mitkönnen der Schweiz muss sich keiner Sorgen machen. Na gut, hier muss man Visionär sein. Da folgen mir nur Visionäre.

LG Benni^^


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chillipepper
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Do 29. Apr 2010, 00:27 
Matthias hat geschrieben:
Das finanzielle Problem liegt nicht in der Größe, da nicht die Gemeinschaft gefehlt hat, sondern ein Land.

Insofern ist es ganz gut, daß so ein kleines Land wie Griechenland gefehlt hat.
Ohne Griechenland hätte Deutschland, Frankreich und Italien mit ihrer Verschuldungspolitik weiter gemacht und wäre dann von niemandem zu retten gewesen.

Ob sie das kapieren steht aber auf einem anderen Blatt.



Du hast übrigens völlig meine Zustimmung, bezüglich Deines Mahnrufes, der sich wiederum auf die Verschuldungspolitik der größten bzw. wirtschaftlich stärksten Staaten Europas bezieht =>

"Ob sie das kapieren steht aber auf einem anderen Blatt." :clap: :thumbup:

So ist es , das ist eine sehr gute Aussage, und weil Du auch ein sehr eigenständig denkender Mensch bist, kannst Du solche Worte formulieren, die eben aus ernsthafter Sorge um das Wohlergehen der Gemeinschaft erwachsen und daher über den üblichen Politikerreden stehen, denn Politiker reden oftmals einfach nur opportun oder zweckorientiert, was schon die klare Sicht mit Blick auf das wirklich Zukunftswürdige erheblich einschränkt. Was zukunftswürdig sei? Es ist das wahrhaft Menschenwürdige, was sollten wir sonst neben einem großen Schuss Freiheit in die Zukunft tragen wollen? Es muss um Menschlichkeit gehen.

LG Benni^^


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chillipepper
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Do 29. Apr 2010, 00:49 
Worum es zum Beispiel in Lycos iQ im ganz Kleinen ging und worum es auch in COSMiQ mit Blick auf den Menschen geht, darum geht es in EUROPA und mit der Idee eines geeinten Europa im ganz Großen. Um wahre Menschenwürde und Gerechtigkeit, um Freiheit. Es sind die ehernen Werte unserer geistigen Grundlagen des Lebens in einer Gemeinschaft mit anderen Menschen. Als Europäer heißt dies "Neue Grundlagen des Lebens in der Weltgemeinschaft" zu schaffen. Würde sich das Heer der Anwälte nicht um kleinliche Streitigkeiten kümmern, die zu 90% Macht- oder Kapitalinteressen dienen (vor Gericht geht es immer um Einfluss und Macht, wenn es nicht um die vielen Verbrechen geht, die wiederum aus den genannten Gründen verübt wurden), könnte dieses Heer eine wunderbare vollkommen erneuerte Staatsverfassung für Europa ausarbeiten. Das wäre eine Arbeit für Abertausende von idealisierten Rechtsanwälten, die über viele Jahre dauerte.

Es geht wie immer um die Werte, die schon in der französischen Revolution anklangen, um Liberté, Egalité, Fraternité, auf deutsch eben um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, was heute schon als etwas angestaubt empfunden wird und daher aufgepeppt werden muss.

Natürlich gehört die Meinungsfreiheit dazu, die wir auch heute schon laut Grundgesetz haben, die aber eben in bestimmten Bereichen des Internets nicht gewährleistet ist, wie wir wissen. Alles dies muss Europa bedenken, um es zu verbessern und wirkliche Meinungsfreiheit überall zu sichern, auch im Internet. Man ist durchaus auf dem Wege, aber der Weg ist noch weit.

Ich formulierte es mal so:

Es geht um Menschlichkeit, Brüderlichkeit, stets um Freiheit (das größte der Worte, vom Inhalt das größte) und um Gerechtigkeit (die mit der Gleichheit vor dem Gesetz gemeinte "Gleichheit" der Franzosen von 1789).

Während ich die Menschlichkeit mit den 7 (4 weltlichen und 3 christlichen) Kardinaltugenden umschreiben würde, umschreibe ich die Gerechtigkeit mit der höheren Einsicht in die Schönheit und Wahrheit. Ungerechtigkeit ist hässlich und verlogen. Nur was wirklich gerecht ist, das kann auch schön und wahr sein. Etwas Ungerechtes dürfen wir nicht nur nicht wahrhaben wollen, etwa im falschen Sinne von "Was nicht sein darf, das nicht sein kann". Nein! Etwas Ungerechtes müssen wir immer auch als hässlich und verlogen erkennen, das ist kein Hilfsbild der Worte, das entspricht höchster Wahrheit! Dass nämlich das Ungerechte das Finstere und Verlogene und das abscheulich Unschöne, das Hässliche ist.

Um das alles anzustreben, muss man Idealist und ein großer glühender Verehrer der Menschenwürde sein und damit ist man auch ein Mensch, sozusagen aus dem Holz, man erlaube mir die Metapher, aus dem potentielle große Europäer geschnitzt sind. Man kann kein großer Europäer sein und das von sich sagen, ich nenne mich immer bescheiden einen glühenden Europäer, das entspricht der demütigen Haltung, den Europagedanken aufgenommen zu haben und ihm nachzueifern. Man ist dann Bewunderer der großen Europa-Idee, mehr darf ich nicht sagen. Mehr kann man nicht über sich selbst sagen.

Und um das alles aus heutiger Sicht zu erstreben und zu ersehnen, um es auch zu erreichen, benötigt man eine ausgeprägte Sicht für das Zukunftswürdige. Das ist eine ganz großartige Sache, eine wunderbare Haltung die das Herz eines Menschen erfüllen kann. Und mit dieser Empfindung im Inneren kann man einen glühenden Europäer umschreiben.

Und um EUROPA zu verstehen, muss man nur die höchsten Ideale aufgreifen, die jemals auf der Erde in den Köpfen kluger und mutiger Menschen lebten. Denn bei Europa muss es um die höchsten Werte gehen, um die größten Ideale um die Freiheit und den Frieden auf dieser Erde zu sichern - für heute und morgen, vor allem aber für die Zukunft. Das heißt, man darf nicht an sich hier und heute denken, sondern man denkt uneigennützig über sich hinaus und an Kinder und Kindeskinder. Denen wird man eine friedliche Zukunft in einem mächtigen und machtvollen Europa schaffen, aber in einem, in welchem die Macht vom Volke ausgeht und welches die wirklich neuen Menschen heranbildet, denn die alte Garde der Politiker hat abgewirtschaftet, weil es nur machtversessene Menschen sind.

Es klingt fast lachhaft: aber wie im Kleinen die Usermods verschwinden müssen, so muss im großen die Politikerriege erneuert werden, das ist das, was Europa bedeutet - keinen neuen Adam, aber den neuen Menschen und auch ein neues Weltbild. Viele sind sich der unerhörten Chance eines geeinten Europas mit den besten Kräften aus derzeit 27 Ländern bzw. Nationen gar noch nicht bewusst. Das ist keine Idee, wie so manche andere. Es ist die bewegendste und tragfähigste Idee am Anfang des 3. Jahrtausends, die nicht nur eine Jahrhundertidee sein kann, es ist die Idee des Aufbruchs der Menschheit.

LG Benni^^


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Matthias
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Do 29. Apr 2010, 01:34 
chillipepper hat geschrieben:
Es ist die bewegendste und tragfähigste Idee am Anfang des 3. Jahrtausends, die nicht nur eine Jahrhundertidee sein kann, es ist die Idee des Aufbruchs der Menschheit.


Das hast du nett formuliert.

Das Konzept haben wir aber als 16-Jährige ausgearbeitet und jetzt setzen wir das mit entsprechender Erfahrung um und müssen uns auch einmischen.
Es ist also nichts Neues, sondern es ist Altbewährtes.

Zuvor schicken wir sie jedoch zum Hamsterraddrehen. :lol:


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chillipepper
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Do 29. Apr 2010, 01:47 
Matthias hat geschrieben:
chillipepper hat geschrieben:
Es ist die bewegendste und tragfähigste Idee am Anfang des 3. Jahrtausends, die nicht nur eine Jahrhundertidee sein kann, es ist die Idee des Aufbruchs der Menschheit.


Das hast du nett formuliert.

Das Konzept haben wir aber als 16-Jährige ausgearbeitet und jetzt setzen wir das mit entsprechender Erfahrung um und müssen uns auch einmischen.
Es ist also nichts Neues, sondern es ist Altbewährtes.

Zuvor schicken wir sie jedoch zum Hamsterraddrehen. :lol:


Durchaus, das Ganze hat in seiner pseudogenialen Einleuchtbarkeit auch etwas beinahe Naives und sicherlich nicht nur beinahe sondern wirklich in Teilen etwas Kindliches. Aber nur deshalb, weil wir aus dem Paradies des unschuldigen Denkens vertrieben wurden, weil wir die Undurchführbarkeit wunderbarster Ideen befürchten, um nicht zu sagen schon kennen. Das scheinbar Unmögliche ist immer auf der Welt von Menschen mit ganz einfachem aber starkem Glauben oder mit unbändigem Willen verwirklicht worden und wahrscheinlich muss man genau so kindlich und einfach an die Sache herangehen, um an sie glauben zu können. Diejenigen, die das jeweils schriftlich formuliert haben, waren nicht immer auch die großen Menschen der Tat. Aber manchmal war der Kopf der Sache auch der größte Agitator. Es müssen immer verschiedene beste Kräfte zusammenkommen, die Chance von Europa. Wieder kindlich: stelle Dir vor, die 27 Nationen schicken 27 beste Männer und Frauen des Volkes, zweimal 27 Menschen , 54 Entschlossene die wirklich etwas erreichen wollen. Oder nehme 1.000 aus jedem Land bzw. besser in Relation zur Bevölkerung verteilt, dann wären irgendwann Tausende der Besten der Besten da, wenn die nur wollten, die müssten doch ein neues Europa aufbauen können....ich glaube an die Kraft Europas. Deswegen getraue ich mich auch zu sagen, davon überzeugt zu sein, ein glühender Europäer zu sein. Oder kürzer: Ich bin ein Europäer. :angel:

Insofern bin ich wieder höchst gläubig. Das nenne ich dann weltlich formuliert so: Ich bin realistischer Optimist. (Oder optimistischer Realist, sei's d'rum.)

LG Benni^^ :thumbup: :wave:


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SchVVarzer Peter
 Betreff des Beitrags: Re: Die Griechen wollen unser Geld
Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 10. Mai 2010, 01:47 
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Registriert: Sa 20. Mär 2010, 21:24
Beiträge: 2026
Wohnort: Mainz/Laubenheim
Während halb Hellas und fast ganz Europa unter dem Damoklesschwert des Staatsbankrotts rebelliert, wird schnell vergessen; das Land ist seit über zweitausend Jahren nahezu komplett von seiner Orakel-, Götter-, und Philosophenzufuhr abgeschnitten. Was wäre denn der gute Euro ohne Himmelsvater Zeus, der die Phöniziertochter Europa schlau als Stier getarnt nach Kreta verschleppte, von wo aus sich Europa bis zum Nordkap ausbreitete und dann die „Euros“ aus den Rockschößen kullern ließ?

Wer hat den dem Geldscheffler Krösus die Leviten gelesen und ihm prophezeit, dass sein ganzer schnöder Mammon nicht glücklich macht? Alt-Athens weiser König Solon war’s! Als der Mythenfluss noch funktionierte, lachte sich der klassische Hellene schlapp über einen Dummbeutel wie den Monarchen Midas. Der wollte alles zu Gold machen, was er zwischen die Finger bekam. Als sich auch Lammspieße und Retsina zu Edelmetall verwandelten, stand er kurz vor dem Hungerstod. ;-)

Tja, „manches Menschen Weltanschauung ist eben nur eine Geldanschauung“ hatte schon der Autor von Ilias und Odyssee, der herrliche Homer „blindlings“ erkannt.
Nun sitzt der Regierungschef der Hellenen, Giorgos Andrea Papandreou, in der Pleite, weil keiner mehr diese großen Vordenker zu Wort kommen lässt.

„Das Glück wohnt nicht im Besitz und nicht im Gold, dass Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause“, meinte schon der nicht weniger kluge griechische Philosoph und Vorsokratiker Demokrit – aber was wusste der schon vom Innenleben der Europäischen Zentralbank, ganz zu schweigen von der Börsenzockerei?
Kein Mensch würde Plato heute noch auf die Agora lassen, damit der herausposaunt, dass „alle Kriege um den Besitz des Geldes entstehen“. Und wer möchte schon Epikur’s „Der größte Reichtum ist die Selbstgenügsamkeit“ hören, wenn 30 Prozent vom Lohn gestrichen werden, das Weihnachtsgeld oder sonstige Gratifikationen futsch sind?
Da denken doch sofort einige an die Fehldeutungen des „epikureischen Lustbegriffs“. ;-)

Griechenland kommt nur aus der Krise – herrliches Wort, stammt es doch vom griechischen „Krisis“ ab - , wenn es seine unerschöpflichen Weisheitsressourcen endlich wieder anzapft – und das meine ich ganz bestimmt nicht ironisch.
Und das übrige Europa würde sicher auch gut daran tun, sich dieser Weisheitsressourcen zu bedienen!
Es muss ja nicht gleich Aristoteles sein, jemand wie Aristoteles Onassis tät es auch schon: „Dem Geld darf man nicht nachlaufen, man muss ihm entgegengehen.

_________________
Wenn alle Leute nur dann redeten, wenn sie etwas zu sagen haben, würden die Menschen sehr bald den Gebrauch der Sprache verlieren.
William Somerset Maugham


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