Die Wahlkämpfer Angela Merkel und Wolfgang Schäuble sind nun eingeknickt und stimmen der kurzfristigen Rettung Griechenlands mit einem 30 Mrd-Eur-Kredit zu.
Der Wirtschaftsspezialten von Spiegel-Online feierten die unsinnige Position von Angela Merkel am 23.03. noch mit den Worten:
"Es war einsam geworden um Angela Merkel: Halb Europa beklagte sich über ihre harte Haltung, weil sie einen Notfallplan für das taumelnde Griechenland ablehnt. Jetzt zeichnet sich vor dem EU-Gipfel ein Durchbruch im letzten Moment ab - mit der Kanzlerin als Siegerin.
Berlin - "Madame Non" wurde sie schon genannt, alternativ "Madame Njet". Oder die "eiserne Kanzlerin", in Anlehnung an die britische Ex-Premierministerin Margaret Thatcher. Angela Merkels Ruf in Europa hat in den vergangenen Wochen gelitten. Einsam stand sie da in ihrem Kampf gegen die Forderungen der anderen EU-Staaten, dem klammen Griechenland für den Notfall EU-Finanzhilfen zu versprechen.
Doch plötzlich ist Bewegung in den Hellenen-Poker gekommen. Und es sieht ganz so aus, als ginge Merkel als Last-Minute-Siegerin daraus hervor. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 20,00.htmlNun ist die Kanzlerin die große Verliererin in der Griechenland-Tragödie und grübelt im stillen Kämmerlein, wie sie es dem deutschen Wähler erklären soll.
Peinliche könnte die Situation nicht sein.
Die Rettung war auch nötig, weil das von den SPD-Ministerpräsidenten Wowereit und Platzeck eingesetzte Mitglied der Deutschen Bundesbank, Thilo Sarrazin, der Meinung ist, in seiner Funktion durch Talkshows ziehen zu müssen und Griechenland die Insolvenz empfehlen zu müssen.
Eine größere ökonomische Dummheit kann ein SPD-Wirtschaftsexperte nicht begehen.
Mit seinen Sprüchen destabilisierte das SPD-Mitglied Sarrazin die gesamte Währungsunion.
Die finanziellen Folgen solcher Alleingänge von Herrn Sarrazin und die wahltaktischen Überlegung von Merkel und Schäuble müssen nun die Bürger Europas bezahlen.
Die Zinsen für Griechenland sind durch dieses Verhalten so stark gestiegen, daß nun der Notfall eintrat und Griechenland ohne Hilfe nicht mehr kreditwürdig war.
Verdient haben bei diesem Spiel die Spekulanten, die von Anfang an darauf gesetzt haben, daß Merkel einknickt.
Dieser Fall ist nun eingetreten.
Sie bekommen nun 10 Jahre mehr als doppelt so viele Zinsen, als Deutschland zahlen muß.
Es kann erwartet werden, daß Europa Griechenland weitere Finanzmittel zur Verfügung stellt, Portugal, Spanien und Italien können nun davon ausgehen, daß im Notfall auch ihnen geholfen wird.
Hätte die Kanzlerin von Anfang an klar gemacht, daß Griechenland eine Sondersituation ist und Unterstützung aus Europa bekommt, dafür aber Reformen umsetzen muß, wäre Europa die Diskussion um den Zusammenbruch der Währungsunion erspart geblieben.
So wird diese Diskussion ewig weiter schwelen und für Unruhe an den Finanzmärkten führen.
Stellungnahmen der Kanzlerin und ihres Finanzministers zur Rettung Griechenlands liegen derzeit nicht vor.
Es wird geschwiegen, in der Hoffnung, daß es niemand merkt.
Jeder Tag ist Wahlkampf, dem alle übergeordneten Zielen unterworfen werden.
Diesmal ist es daneben gegangen, eventuell kann die OPEL-Rettung kurz vor der Wahl die Stimmung zugunsten der Kanzlerin wieder drehen.
Ökonomisch ist das alles eine einzige Tragödie.